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Opportunismus u. Menschlichkeit |
SonicAudio
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Dabei seit: 02.04.2009
Beiträge: 232
Spezialist: Audiotechnik, Elektroakustik Herkunft: Liechtenstein
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Opportunismus u. Menschlichkeit |
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Es ist immer wieder dasselbe alte Lied: Harte Zeiten verlangen stets harte Prüfungen von uns! Eine gewaltige Lawine an fast ausschließlich arabischen Flüchtlingen droht nun ganz Europa buchstäblich zu überschwemmen und unsere gewählten Politiker, einschließlich dem Europaparlament, stehen dieser Herausforderung bislang mit untauglichen Mitteln gegenüber. Daß dies früher oder später in praktisch allen Ländern zu einer Spaltung der öffentlichen Meinung führen muß, war dabei vorprogrammiert.
Wie verlogen und manipulativ die Medien und vor allem die freie Presse mit dieser Situation umgeht zeigt der nun jüngste Fall. Osama Abdul Mohsen, ein Flüchtling aus der syrischen Stadt Deir ez-Zor, die seit Juni 2015 vom IS belagert wird, aber immer noch eine der Bastionen des Syrischen Regimes im Osten des Landes ist. Osama Abdul Mohsen schaffte es mit seiner Familie zuerst in die Türkei, dann lediglich mit seinen beiden Söhnen (Mohamed (18) u. Zaid (7)) nach Griechenland und weiters über die Balkanroute bis nach Ungarn, wo er in einem Auffanglager zur Registrierung mit mehreren Tausend anderen zunächst angehalten wurde.
Erst als die Verhältnisse in diesem Lager unerträglich und das quälende Warten den Flüchtlingen sinnlos erschien, brachen diese schließlich in einer regelrechten Massenpanik aus und überrannten die Polizei und deren Ordnungskräfte. Dies wurde aber sowohl von ungarischen TV-Sendern wie auch diversen privaten Personen mitgefilmt. Dabei kam es zu einem denkwürdigen Vorfall, der inzwischen weltweites Aufsehen erregte. Eine Journalistin des Senders N1TV fand diese Gelegenheit günstig, um innerhalb der nun illegal flüchtenden Menge das eine oder andere Bein zu stellen. Dabei wurde auch Mohsen und sein sieben Jahre alter Sohn eines ihrer "Opfer", das so zu Fall gebracht wurde. Zugegeben, die Aktion als ganzes war höchst überflüssig und einer Journalistin völlig unwürdig, aber dennoch nicht unprovoziert. Grundsätzlich ist es Aufgabe der Journalisten Bericht zu erstatten und nicht etwa Partei zu ergreifen. Diese Menschen handeln jedoch stets mit dem "Recht der Masse", was also der Einzelne gegen den Rechtsstaat nicht durchzusetzen vermag, das wird eben durch den Druck der Masse erzwungen und derlei Verhalten kann und darf in einer zivilisierten Gesellschaft nicht toleriert werden!
Allerdings war das nur der erste Akt in diesem Endlosdrama, denn der nächste folgt auf dem Fuß. Wie tausende andere seiner erbärmlichen Leidensgenossen fand nun auch Osama Abdul Mohsen durch die vorübergehende Öffnung der Grenzen Ungarns, Österreichs und Deutschlands seinen Weg bis nach München, wo er vorerst mit seinen beiden Kindern versorgt, registriert und in einer von zahllosen Notunterkünften untergebracht wurde. Spätestens jetzt tun sich aber eine ganze Reihe von Fragen auf: Warum blieb er nicht bei seiner Familie in der Türkei, wo er vor den Schergen des verhaßten Assad-Regimes und dem IS bereits in Sicherheit war? Wäre er da nicht als Moslem viel eher akzeptiert gewesen? Warum wollte er nicht in ein anderes EU-Land, wie z.B. Belgien oder Frankreich, sondern ausgerechnet wie die meisten nach Deutschland? Ist es vielleicht das vergleichsweise (noch immer) viel zu hohe Flüchtlingsgeld? Sind es etwa die scheinbar "besseren Chancen" auf dem Arbeitsmarkt für ihn als 52-Jährigen? Warum nahm er nicht statt seinem jüngsten Sohn seine 13-jährige Tochter mit, die wesentlich robuster gegenüber den zu erwartenden Strapazen gewesen wäre?
Noch finden wir auf all diese Fragen an dieser Stelle keine schlüssige Antwort, aber spätestens im (vorläufig) letzten Akt werden wir sie vor Augen haben. Aufgepaßt werte Leser, denn nun folgt das Sahnehäubchen dieser Story! Inzwischen hat man andernorts herausgefunden was Herr Mohsen zuvor in seiner Heimat war, nämlich kein geringerer als der Trainer der örtlichen Fußballmannschaft aus der ersten Division und nun angeblich sogar Fan von Real Madrid.
Na und?! - Gilt dies nun etwa als eine Art Freibrief für diverse Ansprüche innerhalb seines Flüchtlingsstatus? Nun, in Deutschland offenbar nicht, denn aufgrund einer großherzigen Einladung nach Madrid, einer Initiative der Fußball-Akademie CENAFE und von deren Präsident Miguel Angel Galan in der spanischen Stadt Getafe, bekommt er nun samt seiner ganzen Familie nicht nur Asyl plus einer komfortablen Wohnung, sondern auch gleich einen tollen Job als Trainer. Interessant, was es nicht alles gibt!
Deutschland ist nun offensichtlich nicht mehr gut genug, Spanien ist mit seinem Angebot innerhalb Europas praktisch nicht mehr zu schlagen. Somit wird aber auch offenkundig warum die Türkei verlassen wurde, es ging von Anfang an nicht vordringlich um die Sicherheit der Familie, sondern um ein besseres Leben als europäischer Wirtschaftsflüchtling! Bestätigt wurde dies überdies auch noch von seinem ältesten Sohn Almuhannad (19), der sich mit seiner Schwester Doua'a (13) und deren Mutter Muntaha (38) noch immer in der Türkei aufhält: "Wir hofften alle auf ein besseres Leben, aber für Syrer ist das Leben in der Türkei sehr schwierig". Dies zeigt uns mit aller Deutlichkeit wo die Grenze zwischen eiskalt berechnendem Opportunismus und Menschlichkeit liegt!
__________________ "By the end of today, another day is gone forever. You will never get it back. We must never let up for a second. Work harder at every single thing." - Terry Manning
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18.09.2015 11:31 |
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