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SonicAudio
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Dabei seit: 02.04.2009
Beiträge: 232
Spezialist: Audiotechnik, Elektroakustik Herkunft: Liechtenstein
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Wie mir vor kurzem wieder einmal klar wurde, befindet sich die Literaturlandschaft weltweit in einer Umbruchphase. Wo früher noch Verlage und Lektoren ihre Arbeit erledigten und dabei redlich ihre Brötchen verdienten, da gähnt heute eine immer größer werdende Leere. Dies hat nicht etwa nur mit der inzwischen weitverbreiteten Lesefaulheit, sondern auch zum größten Teil mit der heutigen Medienlandschaft zu tun. Das Interesse an guter Literatur ist mittlerweile an einem Tiefpunkt angelangt, entsprechend schlimm sieht es auch mit dem Nachwuchs an guten und erfolgreichen Autoren aus. Was der sogenannte Nachwuchs will, ist möglichst schnelles Geld verdienen, entsprechend reduziert fällt dann naturgemäß auch das Angebot an neuem qualitativ anspruchsvollem Lesestoff aus. Zu allem Übel beherrschen diese Möchtegerns dabei nichteinmal die eigene Muttersprache, geschweige denn deren Grammatik, wie man in diversen Schriftsteller-Foren deutlich beobachten kann.
Am Verlagswesen und dessen seit Jahren andauernden Marktkonzentration kann es ja wohl nicht liegen, also muß die Ursache in einem anderen Bereich zu finden sein. Die Antwort darauf heißt Eigenverlag durch Books on Demand (BoD) und eBook-Plattformen mit einem entsprechenden Service, der natürlich auf die eine oder andere Art aus der eigenen Tasche zu bezahlen ist. So bezeichnen manche Schreiberlinge, die ihre fragwürdigen Machwerke so unter die Leser bringen, diese Entwicklung als eine "Befreiung". Tatsächlich aber ist dies vielmehr der Beginn von literarischem Chaos, einer gigantischen Welle an Wegwerfliteratur auf Groschenheftniveau. Man könnte auch sagen, zur übrigen Volksverblödung durch das TV und Hollywood kommt nun auch noch der passende Stoff in elektronischer Form hinzu!
Für den interessierten Leser bleibt hier nurmehr die Hoffnung zum Erhalt gedruckter Literatur, die so die mit Abstand noch verläßlichste Qualität verspricht. Der eBook-Reader als batteriebetriebenes Lesegerät kann dem Normalverbraucher auf längere Sicht kaum Vorteile verschaffen. Denn die Gelegenheiten, die er zum Lesen wahrnehmen könnte, hätte er mit einem ganz normalen Taschenbuch genauso. Nur mit dem Unterschied, daß er dafür lediglich genügend Licht benötigt, aber unabhängig von jeglichem E-Netz bleibt. Ein wirklich praktischer Wert läßt sich somit nurmehr über die Notwendigkeit mehrere Bücher permanent zur Hand zu haben ableiten, aber wer braucht das schon!? Auch im digitalen Zeitalter bleibt damit der Buchdruck unschlagbar.
__________________ "By the end of today, another day is gone forever. You will never get it back. We must never let up for a second. Work harder at every single thing." - Terry Manning
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15.12.2014 11:30 |
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