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Geschrieben von Flurinamsler am 08.04.2010 um 19:58:
Vincent Hybridsystem
Ich freue mich auf meine erste richtige Stereoanlage. Nach Gesprächen mit dem Plattenladen meines Vertrauens werden wohl nächsten DI Nägel mit Köpfen geschlagen!
Geschrieben von Flurinamsler am 14.04.2010 um 02:32:
Vincent Hybridsystem
Update: Morgen erhalte ich die folgende Komponenten und kann sie eine Woche lang probehören:
- Lautsprecher: JBL ES100
- Verstärker: Vincent SV 236 MK II
- HDCD-Player: Vincent CD S6 MK
- Tuner: Vincent STU.-2
Dazu noch ein kleines Möbel, um die Komponenten reinzustellen. Lautsprecherkabel der Einsteigsklasse erhalte ich auch dazu. Ich denke, für den Anfang reicht es!
Falls ich damit zufrieden bin, kann ich sie in einer Woche bezahlen. Falls ich nicht zufrieden wäre, (was ich doch sehr zu bezweifeln wage)
würde er sie eine Woche später wieder abholen.
Geschrieben von SonicAudio am 14.04.2010 um 17:53:
RE: Vincent Hybridsystem
Da gratuliere ich mal für die vortreffliche Wahl! Anhand der technischen Daten ist es auf jeden Fall ein ausgezeichnetes High-End-System. Der Verstärker müßte Deinen Angaben nach ein ziemlich neues Modell sein, da der Hersteller ihn als
SV 236 MK II nirgends anführt. Auch konnte ich keine genaueren Angaben über seine Röhrenbestückung finden, aber ich nehme mal an sie ist ähnlich wie die des CD-Players. Damit verfügen beide Geräte über eine Triodenvostufe.
Ich hoffe Dir sind die Vor- und Nachteile bekannt!? Mindestens 15 Min. Vorwärmzeit sollte man vor dem Betrieb berücksichtigen, das erhöht nicht nur die Lebensdauer der Röhren, es hilft auch sehr das Klangbild zu verbessern. Trotzdem sollte das Gerät nach einer Betriebszeit von maximal 4 Stunden abgeschaltet werden. Der Aufstellungsort sollte unter Berücksichtigung einer ausreichenden Luftzirkulation vibrationsfrei und gut gedämpft sein. Die Lebensdauer der Vorverstärkerröhren ist begrenzt und kann, je nach Hersteller, stark variieren. Alle Röhren (ECC 82, ECC 83 S) stammen aus laufender Produktion und sind daher leicht zu ersetzen. Sowohl beim CD-Player als auch beim Verstärker sollten die Röhren paarweise aufeinander abgestimmt sein um maximale Kanaltrennung im Klangbild zu garantieren.
Zum Design wäre noch zu bemerken, daß es wie immer Geschmacksache ist. Das Glimmen der genannten Röhren bewegt sich kaum im sichtbaren Bereich, daher hilft man mit bunten LED's nach. Es ist also lediglich eine etwas andere Art von Betriebsanzeige, ein interessanter Blickfang ist es dennoch. Alles in allem hast Du damit ein exzellentes HiFi-System erstanden an dem Du noch lange Deine Freude haben wirst.
Geschrieben von Flurinamsler am 14.04.2010 um 20:57:
RE: Vincent Hybridsystem
Vielen Dank für deine Glückwünsche! Ich denke auch, dass es fast auf High-End Niveau ist.
Dass Röhrenverstärker gewisse Nachteile haben, ist mir bewusst. Jedoch wird die Röhre nur für die Vorstufe verwendet. Die Endstufe ist ein Transistor. Daher denke ich nicht, dass ich das Gerät oftmals abstellen muss. Und die Vorwärmzeit dauert bloss ca. 30 Sekunden. Dies wird über eine blinkende LED angezeigt, welche dann erlischt, sobald die Vorstufe bereit ist. Aber ich werde morgen meinen Händler sicher nochmal drauf ansprechen. Danke für den Hinweis!
Sorry, ich habe mich vertippt. Es ist der
Vincent SV 236MK.
OK, das mit der Röhren-LED's ist sicher Geschmackssache. Aber diese sind ja bei Bedarf ausschaltbar! Und bezüglich der korrekten Anwendung werde ich sicher von meinem Händler noch genau instruiert. Wenn es dunkel ist, sieht man das Glimmen der Röhren schon. Aber es ist schon eher schwach, daher auch die Beleuchtung! Da wir schon schwarze Möbel (beide Sofas sowie die Essstühle) haben, einen schwarzen Fernsehtisch, schwarzer Drucker und eine schwarze Katze war es für mich halt schwarz die beste Wahl. Denn ich habe den Eindruck, dass einem Silberne Geräte eher nerven als schwarze.
Ich denke jedoch, dass für meine Hörgewohnheiten Röhren besser passen als Transistoren. Und die heutigen Hybrid-Geräte kann man auch nicht mehr mit den Geräten von früher vergleichen.
Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf morgen!
Geschrieben von SonicAudio am 14.04.2010 um 21:42:
RE: Vincent Hybridsystem
Natürlich wird die technische Betriebsfähigkeit schon sehr viel früher erreicht, als erst nach 10-15 Minuten. Die volle Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Klangbild hängt aber vom erreichen der optimalen Betriebstemperatur ab und die bekommt man nicht innerhalb einer Minute. Richtig ist auch, daß man die heutigen Röhrengeräte nicht unbedingt mit jenen von früher vergleichen kann, die technisch bedingten Unzulänglichkeiten von Audioröhren sind aber nach wie vor die selben, auch im 21. Jahrhundert. Elektronenröhren sind und waren daher immer ein entsprechendes Problemfeld, das fängt schon bei der Produktion an und setzt sich im Betrieb fort. Auch in der Hybridbauweise ändert sich daran leider nichts.
Nicht ohne Grund wurde die Röhre Anfang der 50er Jahre vom Transistor verdrängt, nicht etwa weil Transistorgeräte unbedingt besser klingen, sondern weil sie einfach weniger Probleme machen. Das soll nicht etwa als Miesmacherei verstanden werden, aber über ein paar Fakten sollte man schon beim Betreiben eines Röhrenverstärkers Bescheid wissen. Die Röhre hat aus audiophiler Sicht unbestritten einige Vorteile, aber diese werden auch entsprechend teuer erkauft.
Geschrieben von Flurinamsler am 14.04.2010 um 22:59:
RE: Vincent Hybridsystem
Zitat: |
Original von SonicAudio
Die volle Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Klangbild hängt aber vom erreichen der optimalen Betriebstemperatur ab und die bekommt man nicht innerhalb einer Minute. |
Ist halt ähnlich wie bei einer guten Flasche Rotwein: Die öffnet man ja auch 15 bis 30 Minuten vor dem Trinken!
Zitat: |
Nicht ohne Grund wurde die Röhre Anfang der 50er Jahre vom Transistor verdrängt, nicht etwa weil Transistorgeräte unbedingt besser klingen, sondern weil sie einfach weniger Probleme machen. |
Das sicher, ja! Bezüglich:
Zitat: |
Die Röhre hat aus audiophiler Sicht unbestritten einige Vorteile, aber diese werden auch entsprechend teuer erkauft. |
Sehe ich das so:
Wenn man sieht, wie heutzutage Musik gehört wird, fällt einem auf, dass die Konsumenten oftmals relativ faul und anspruchslos sind:
Jedes Gerät muss sofort Musik abspielen, möglichst alles fernbedienbar sein, um nicht das Sofa verlassen zu müssen, möglichst laut sein und hohe Leistung haben (vor allem die Lautsprecher), Dauerbetrieb ermöglichen und 24/5, 7 Tage/Woche, 365 Tage/Jahr Radio senden! -> Internetradio.
Ich habe nichts gegen moderne Technologien, aber es ist nicht unbedingt immer alles besser, was neu ist. Und ich lebe halt eher nach dem Motte: Qualität vor Quantität!
Und für gute Qualität scheue ich etwas Mehraufwand nicht.
Geschrieben von SonicAudio am 14.04.2010 um 23:51:
RE: Vincent Hybridsystem
Zitat: |
Original von Flurinamsler
Wenn man sieht, wie heutzutage Musik gehört wird, fällt einem auf, dass die Konsumenten oftmals relativ faul und anspruchslos sind:
Jedes Gerät muss sofort Musik abspielen, möglichst alles fernbedienbar sein, um nicht das Sofa verlassen zu müssen, möglichst laut sein und hohe Leistung haben (vor allem die Lautsprecher), Dauerbetrieb ermöglichen und 24 Std., 7 Tage/Woche, 365 Tage/Jahr Radio senden! -> Internetradio.
Ich habe nichts gegen moderne Technologien, aber es ist nicht unbedingt immer alles besser, was neu ist. Und ich lebe halt eher nach dem Motto: Qualität vor Quantität!
Und für gute Qualität scheue ich etwas Mehraufwand nicht. |
Grundsätzlich teile ich Deinen Standpunkt, ich fühle mich in der analogen Welt auch wohler als in der digitalen, aber das ist wie Du weißt auch mit einiger Umsicht verbunden. Einer Umsicht, die man auch als einen festen Bestandteil des HiFi-Hobbys verstehen kann. Das Resultat sollte aber dennoch das gleiche bleiben, nämlich ungetrübter Hörgenuß.
Die Röhren des integrierten Verstärkers sind übrigens 3 Stk. ECC 83 S, sie wurden in einem Fachartikel erwähnt. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf Deinen ersten Bericht über Deine Errungenschaft.
Geschrieben von Flurinamsler am 15.04.2010 um 00:03:
RE: Vincent Hybridsystem
Zitat: |
Original von SonicAudio
Die Röhren des integrierten Verstärkers sind übrigens 3 Stk. ECC 83 S, sie wurden in einem Fachartikel erwähnt. |
Hast Du bezüglich diesen Röhren schon irgendwelche Erfahrung gemacht?
Zitat: |
Ich bin jedenfalls schon gespannt auf Deinen ersten Bericht über Deine Errungenschaft.
|
Der wird sicher in den nächsten Tagen folgen! Ich bin auch schon gespannt wie ein Bogen, wie die Anlage tönen wird.
Geschrieben von SonicAudio am 15.04.2010 um 00:50:
RE: Vincent Hybridsystem
Zitat: |
Original von Flurinamsler
Hast Du bezüglich diesen Röhren schon irgendwelche Erfahrung gemacht? |
Das ist ein überaus komplexes Thema, ich möchte vorerst aber noch Deinen Bericht abwarten und dann noch ein paar wichtige Fakten gegenüberstellen. Da ich kein Verkäufer bin, kannst Du auch sicher sein, daß ich Dir nicht irgendwelche Märchen schreibe, sondern ausschließlich an einer besseren Entscheidungsgrundlage für Dich interessiert bin.
Geschrieben von Flurinamsler am 01.05.2010 um 22:18:
Vincent Hybridsystem
BTW:
Ich weiss nicht, ob Du den Hinweis schon entdeckt hast!
Hier habe ich mich mal nach bestem Wissen und Gewissen dazu geäussert!
Geschrieben von SonicAudio am 05.05.2010 um 19:37:
RE: Vincent Hybridsystem
Ursprünglich wollte ich das zu einem viel früheren Zeitpunkt loswerden, aber dann wurde mir klar, daß ich Dir damit vielleicht die Vorfreude auf Deine Anlage verderben könnte und habe mich daher entschieden damit zu warten.
Zunächst mal ein Wort zu Vincent:
Diese Firma ist natürlich
kein chinesisches Unternehmen sondern eigentlich ein deutsches das mittlerweile zu Thorens gehört. Kein Wunder also, daß es vornehmlich auch in der Schweiz angeboten wird. Lediglich die Fertigung erfolgt in China, was zur Folge hatte, daß die chinesischen Vertragspartner Vincent im Rahmen der üblichen Vertragsgestaltung zum erreichen besserer Endverbraucherpreise nicht nur eine zweite rein chinesische Produktschiene (mit T.A.C.) aufgenötigt haben, sondern auch gleich dafür sorgten, daß sämtliche Geräte einschließlich Vincent ausschließlich nur mit chinesischen Röhren bestückt wurden. Und genau hier liegt leider auch schon der Pferdefuß in dieser Sache.
Shuguang und die Folgen:
Zuerst hat mich lediglich dieses merkwürdige "Feng-Shui-Design" der Hybriden stutzig gemacht. Als ich dann feststellen konnte womit die Geräte von T.A.C. bestückt sind, läuteten bei mir sämtliche Alarmglocken. Alle Röhren stammen von einem berühmt berüchtigten Unternehmen namens Shuguang! Diese Firma, die inzwischen zu den größten Herstellern von Elektronenröhren gehört, gilt als ein Paradebeispiel für miserabelste Fertigungsqualität in der Welt. Shuguang hat eine Ausschußquote von über 50%, viele Röhren überleben nicht einmal den Transport. Im Extremfall kann es sogar vorkommen, daß ein Kurzschluß in der Röhre zur Zerstörung des Verstärkers führt. Shuguang arbeitet natürlich mit praktisch allen chinesischen Röhrenproduzenten, wie z.B. Tianjin Quanzhen (Full Music), eng zusammen, was zu einer permanenten Auftragsteilung zwischen den Unternehmen führt. Wir wissen daher nie wo und wann eine chinesische Röhre wirklich hergestellt wurde. Es gibt praktisch keine Zertifizierung und auch keine Markierung die darauf schließen ließe, die Art der Organisation erinnert stark an mafiose Strukturen.
Obwohl Shuguang mit allen Mitteln Werbung für die angeblich hochmodernen Fertigungsanlagen macht, muß hier mit Nachdruck festgestellt werden, daß dort nach wie vor die falschen Materialien zur Fertigung verwendet werden und zwar sowohl bei den Filamenten wie auch bei der Kathodenbeschichtung. Ein Umstand der nicht nur die Lebensdauer der Röhre beeinflußt, sondern auch in krasser Weise deren Kennlinien und Eckdaten in der Signalverarbeitung. Billiger geht's wohl nicht mehr?!! Hierbei ist auch völlig klar, daß das volle Klangpotential des Verstärkers auf der Strecke bleibt.
Natürlich gibt es auch hier wie immer Leute, die darauf antworten: "Ich habe seit über einem Jahr nicht die geringsten Probleme mit Shuguang und meine Anlage klingt toll damit!" Das mag durchaus stimmen, ändert aber nichts an den bereits weltweit festgestellten Fakten, Shuguang-Röhren sind zur Zeit das mit Abstand schlechteste Produkt das auf diesem Planeten hergestellt wird. Es bleibt daher jedem selbst überlassen, ob er den Verbrauch der Röhren abwartet, oder lieber den kompletten Satz durch ein westliches Qualitätsprodukt ersetzt. Eine Prüfung der Garantiebestimmungen wäre dann allerdings zuvor notwendig.
Die Hybriden von Vincent sind durchaus hervorragende Geräte, aber das wäre nur ein weiterer Grund sie mit Röhren in würdiger Qualität zu bestücken und nicht mit chinesischem Billigschrott.
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